Cyril Marcelin gewinnt den 20. Unterhaching Schach Pokal
Mit 62 Teilnehmern ging der 20. Unterhaching Schach Pokal am vergangenen Samstag über die Bühne der Hachinga Halle. Die technische Turnierleitung lag in den bewährten Händen des Vorsitzenden Dr. Thomas Bacherler und Spielleiter Jean Bausch. Als Favoriten gingen die beiden Großmeister Cyril Marcelin vom FC Bayern als Vorjahressieger und Vladimir Kostic vom Schachklub München-Südost, der das Turnier schon viermal gewinnen konnte, ins Rennen. Auch der Unterhachinger Schachnachwuchs war in Person von Cedric Czap, Julia Gröbl und Laura Dengler vertreten. Nachdem der Nikolaus noch einige Süßigkeiten verteilt hatte, begann der Kampf um den Wanderpokal und den von der Kreissparkasse München-Starnberg um 250 Euro aufgestockten Preisgeldtopf.
Die erste Überraschung gelang dem früheren Unterhachinger Hakan Kaplan, der Großmeister Marcelin in Runde zwei bezwingen konnte. Der derzeitig stärkste in Unterhaching wohnende Akteur ist jedoch Georg Schmidt, der für den Zweitbundesligisten Tarrasch München spielt. Er konnte in der vierten Runde den Turniersieger der Jahre 1996 und 1998 Thomas Reich bezwingen. Nach einem schnellen Remis gegen Großmeister Kostic in Runde fünf stoppte Schmidt auch in Runde sechs den vorübergehenden Höhenflug des Turnierorganisators Peter Dengler. Nach einem weiteren Sieg gegen Thomas Lentrodt vom FC Bayern baute Schmidt in Runde acht bereits auf einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz, an dem sich auch nach einem Remis gegen Markus Lammers aus Ilmmünster nichts änderte. Auf die Verfolgerposition hatte sich mittlerweile Cyril Marcelin gepirscht, der im Großmeisterduell trotz der schwarzen Figuren gegen Vladimir Kostic die Oberhand behielt.
Vor der letzten Runde lag Schmidt mit sieben Punkten einen halben Punkt vor Marcelin und einen weiteren halben Punkt vor Kostic, Reich, Lammers und Dengler. Die Paarungen an den ersten drei Brettern mussten also die Entscheidung bringen. An Tisch drei siegte dabei Reich gegen Lammers und davor musste sich Dengler den großmeisterlichen Raffinessen im Turmendspiel gegen Kostic beugen. Die Partie am Spitzenbrett war dagegen ein würdiges Finale. Marcelin konnte mit den weißen Steinen keine großen Vorteile erzielen und Georg Schmidt konnte dem Remis und damit dem Turniersieg schon ins Auge sehen. Eine kleine Unaufmerksamkeit erlaubte dem gebürtigen Franzosen jedoch „une petite combinaison“ und einen Mehrbauern im Turmendspiel. Auch dieses schien Schmidt jedoch im Griff zu haben und Marcelin konnte keine Fortschritte verbuchen. Ein weiterer Fehlgriff des Unterhachingers führte jedoch zum Eindringen des gegnerischen Königs, der die Verwertung des Mehrbauern zur Konsequenz hatte. Partie- und Turniersieg damit wie im Vorjahr an Großmeister Cyril Marcelin!
Hinter dem Sieger, der 7,5 Punkte aus neun Partien erzielte, folgten auf den Plätzen zwei bis vier Georg Schmidt, Vladimir Kostic und Thomas Reich mit jeweils 7 Punkten. Der beste Jugendliche fand sich bereits auf Rang sechs mit 6,5 Punkten: Alexander Raykhman, der zur neuen Saison vom Schachklub München Südost zum schwäbischen Zweitbundesligisten Neuhausen gewechselt ist. Den Seniorenpreis gewann Rudi Buchner vom Schachklub Tarrasch München auf Rang 16 mit 5,5 Punkten, die Wertungspreise gingen an Willibald Müller und Roland Frischholz. Bestplatzierter Spieler des ausrichtenden Schachclubs Unterhaching war Peter Dengler mit sechs Punkten auf Rang zehn.